Zum Einstieg hier erstmal der Titel:
Jeder, der unter 40 ist kennt sie
vermutlich aus Hörensagen, hat aber nicht wie ich als kleines Kind
in den 60ern bis Anfang der 70er jeden Sonntag vor dem Fernseher
gesessen, um mir meine Lieblings-Serien anzuschauen. Eine davon hieß
Bonanza!
Die Geschichte einer Familie von
Viehzüchtern im Wilden Westen, die von Wagenschmieden (engl.
Cartwrights) abstammten, bestehend aus Vater Benjamin [„Ben“]
(Lorne Greene), Adam (Pernell Roberts), Eric [„Hoss“] (Dan
Blocker) und Joseph Francis [„Little Joe] (Michael Landon).
Mir wurde irgendwann schon klar, dass
die Cartwrights die reichsten Viehzüchter in der Umgebung waren,
aber dass eine „Bonanza“ eine Goldgrube bzw. ein unerwarteter
hoher Gewinn ist, habe ich erst viel später herausgefunden.
Die „Ponderosa“ (benannt nach der
Gelb- oder auch Gold-Kiefer, einem immergrünen Baum) ist ein
hunderte Quadratkilometer großes Weideland in Nevada. Die Städte
Carson City, Virginia City und selbst Reno (heutzutage mit einer
lächerlich geringen Einwohnerzahl von knapp einer viertel Million
viertgrößte Stadt Nevadas) waren damals nur Dörfer. (Hierzu muss
klargestellt werden, dass Karlsruhe mit einer höheren Einwohnerzahls
als Reno [damals und heute] die zweitgrößte Stadt in
Baden-Württemberg ist und auf Platz 21 der 20 größten Städte
Deutschlands steht.)
Die Cartwrights müssen also stinkreich
gewesen sein. Zu ihrer Zeit wohl das, was man heute Multi-Milliardär
nennt.
Kein Wunder also, dass zumindest Vater
Ben von den meisten Offizialen wie ein Halbgott behandelt wurde.
Sheriffs krochen vor seinen Füßen herum, Geschäftsleute haben ihn
angehimmelt, das gemeine Volk ging auf die Knie vor ihm, Huren haben
ihn... (naja, lassen wir das. Den Rest kann sich jeder selbst
ausdenken.)
Pernell Roberts in seiner Figur
„Adam“ hat mir nie gefallen. Das mag daran liegen, dass die Figur
oft die ernsten, düsteren Episoden der Serie dominierte. Als Kind
mochte ich allerdings viel lieber die heiteren Episoden, die sich
meist um das Zusammenspiel von „Hoss“ und „Little Joe“
aufbauten.
Dan Blocker war für mich immer
der lachende Riese mit den schiefen Zähnen und der Oberzahnlücke.
(Wahrscheinlich ist es eine reine Koinzidenz, aber irgendwie erinnert
mich die Animation von „Shrek“ an „Hoss“.)
Über Lorne Greene muss ich wohl
nicht viel sagen! Er war nicht nur der weise Übervater Benjamin
„Ben“ Cartwright, sondern auch der – zumindest unter SF-Fans
legendäre – Commander Adama in der Ursprungsserie von „Battlestar
Galactica“.
Michael Landon hat die wohl
beeindruckendste Filmkarriere der Cartwrights geschafft. Nach 428
Folgen „Bonanza“ als jüngster Sohn brachte er es in 187 Folgen
von „Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie)“ zum
Übervater von Melissa Gilbert
(hier das Intro:
https://www.youtube.com/watch?v=Vt4z16n-3eU)
und mit 111 Folgen „Ein Engel auf
Erden (Highway to Heaven)“ im Zusammenspiel mit Victor French
(Isaiah Edwards aus „Unsere kleine Farm“) als Jonathan Smith zum
Engel in „Ein Engel auf Erden“ (Highway to Heaven).
Muss man nicht sehen, darf man aber
hier:
https://www.youtube.com/watch?v=FFE6Ihp3kz0&list=PLZVMGCh7sZUiaHXRFLQbn0_eF93u71JOP)
Hier noch die Bonanza-Interpretation
von Lorne Greene:
Das ZDF brachte zu dieser Uhrzeit immer
die – in meinen Augen – besten Sendungen. (Unter anderem
Raumschiff Enterprise). Blöd
war nur, dass etwa zur gleichen Zeit in der ARD die Sportschau
(oder so ähnlich) lief.
Anständige Söhne
schauen mit ihren Vätern Fußball. Leider war ich für meinen Vater
kein anständiger Sohn, sondern habe mich immer mit Mutter und Oma
gegen ihn verbündet. Zumindest was Sportsendungen der ARD betraf,
während das ZDF Filme zeigte.
Eigentlich bin ich
mit den Mainzelmännchen aufgewachsen.
Aber auch mit dem –
und das darf man heutzutage, wo jeder Traum von Osten kommt, nicht
vergessen – ARD-Sandmännchen. („Nun, liebe Kinder, gebt fein
acht, ich hab' euch etwas mitgebracht.“) Ich weiß nicht mehr, zu
welcher Uhrzeit es seit 1959 in den ARD lief (vermutlich 19 Uhr),
aber vorher bin ich nicht ins Bett gegangen.
Für alle
Zu-Spät-Geborenen: DAS war unser Sandmännchen damals:
https://www.youtube.com/watch?v=e-xzGFt-UXU
(Es
gibt viel bessere Folgen, aber ich habe leider keine
gefunden.)
P.S.: Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Vater dafür entschuldigen, dass ich kein Sportfan war, bin und sein werde – abgesehen vom Eiskunstlauf der Damen mit Nicole Biellmann und ihrer (zumindest für mich) unvergessenen Biellmann-Pirouette https://www.youtube.com/watch?v=i_cppLmC39M)
P.S.: Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Vater dafür entschuldigen, dass ich kein Sportfan war, bin und sein werde – abgesehen vom Eiskunstlauf der Damen mit Nicole Biellmann und ihrer (zumindest für mich) unvergessenen Biellmann-Pirouette https://www.youtube.com/watch?v=i_cppLmC39M)
Aber das hat
vermutlich viel mit Pubertäts-Pheromonen zu tun und wenig mit
Sportbegeisterung.
(Okay, über den
letzten Satz musste ich erstmal lange und herzlich lachen, nachdem
ich ihn aufgeschrieben und durchgelesen hatte.)
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